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Neusser Fachwerkhaus von 1571
Altes Neusser Fachwerkhaus von 1571
Das Haus in der Michaelstraße 69 ist tatsächlich das älteste Fachwerkhaus vor Ort.
In Folge des "Kölner Krieges" im Jahre 1583/88 verbrannten die meisten Neusser Häuser.
Dieses Haus überstand unversehrt nicht nur diesen 2. Weltkrieg.
Das Fachwerkhaus, um das es hier geht, wurde 1571 erbaut und es hatte und hat zweieinhalb Geschosse. Geschosse, wenn auch anderer Art, flogen im sog. Kölner Krieg von 1583 bis 1588 hin und her – und zwar zwischen den kurkölnischen und bayerischen Truppen einerseits und kurpfälzischen Truppen um den zum Teufel gejagten Erzbischof andererseits.
Das Erzbistum sollte ein ev. Herzogtum werden, was aber misslang, wie sich jeder heutzutage denken kann. Neuss lag damals sozusagen mitten im Getümmel, die Häuser der Altstadt verbrannten – aber wie durch ein Wunder blieb das Haus auf der Michaelstraße verschont und überstand alle weiteren Kriege.
Der Truchsessische Krieg war ein von 1583 bis 1588 primär zwischen kurkölnischen und bayerischen Truppen ausgetragener Konflikt. Er wird auch als Kölner Krieg, Kölnischer Krieg oder als Truchsesssche Wirren bezeichnet. Der Krieg vereitelte den Versuch, das Erzstift Köln in ein erbliches, protestantisches Herzogtum zu verwandeln.
Anlass des Krieges war der Konfessionswechsel des Kölner Erzbischofs und Kurfürsten Gebhard Truchsess von Waldburg und sein Versuch, Kurköln in ein weltliches Fürstentum umzuwandeln.
Er proklamierte die Gleichberechtigung der Konfessionen, stellte den Domherren das Bekenntnis frei und wurde daraufhin der Verletzung des Geistlichen Vorbehalts (einer Regelung des Augsburger Religionsfriedens) bezichtigt.
Nach seiner Heirat mit der evangelischen Gräfin Agnes von Mansfeld wurde Gebhard am 2. Februar 1583 als Erzbischof abgesetzt und am 1. April 1583 von Papst Gregor XIII. exkommuniziert.