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Die ehemaligen Neusser Stadttore


 

Die ehemaligen Stadttore in der Übersicht

Unter Erzbischof von Hochstaden 1238-1261 wurde Neuss Mitte des 13. Jh. Befestigt.

Die Stadt erhielt 5 Stadttore, die den Bürgern Ein und Ausgang aus der sonst mit Mauern Umwehrten gaben. Im Süden das Obertor, im Südwesten das Zolltor, im Nordwesten das Hamtor, im Norden das Niedertor und im Nordosten das Rheintor.

Das Hessentor wurde erst in der Zeit der hessischen Besatzung eingebaut.

Neben den großen Stadttoren gab es noch für das Vieh ein Törchen zwischen Rheintor und dem Obertor, das sogenannte Tranktor. Wie schon der Name sagt Trank = Tränke, durch die das Vieh getrieben wurde.

Neben den Halbrundtürmen in der Mauer gab es noch einen mächtigen Turm und zwar der Kehlturm. Dieser so vermutet man, war sehr wahrscheinlich als Eisbrecher währen des Hochwassers eingebaut?

Seinen Namen hat er von der Kehl dem späteren Rheinarm oder der Rheinarm seinen Namen vom Turm?

Das Obertor so, wie es heute zu sehen ist, ist aber erst nach der Belagerung durch Karl dem Kühnen so stark ausgebaut worden.

Die Grundsteinlegung Erfolgte so nimmt man an im 12. Jh. Und nach dem Ausbau im 15. Jh. und nach dem Brand von 1900, ausgelöst durch den Brand einer nahegelegenen Ölmühle sind die Veränderungen bis heute weitgehend erhalten.

Zwischen 1903 – 1906 wurde das Tor nochmals renoviert und die Westseite freigelegt. Nach dem 2ten Weltkrieg wurde das Tor dann in das Clemens-Sels-Museum umgewidmet.

Auch der Straßenverkehr, der bis dahin durch das Tor erfolgte, wurde nun um das Tor geleitet. Steht man vom Süden kommend vor dem Tor, so sieht man im Torbogen eingeritzte Jahreszahlen.

Diese zeigen an, wie hoch die jeweiligen Hochwasser dieser Jahre waren.

 

Auf der Südseite des Turmes sind in dem Mauerwerk 3 Kugeln eingelassen, diese sind der Geschichte nach nicht von den Kanonen Karls eingeschossen, sondern während der Belagerung und nach der Prozession, sollen drei Nachrichtenkugeln vor das Tor geschossen worden sein, in einer war die Nachricht, dass die kaiserlichen Truppen langsam vorrückten.

Es soll darin gestanden haben „Neuss sei zuversichtlich in Kürze wirst Du befreit sein“ kurze Zeit später war Neuss wieder frei.

Eine andere Version aber sagt, die Kugeln wurden direkt in die Mauer beim Bau des Turmes eingelassen und zwar um dem Feind zu signalisieren, beschießen macht gar keinen Sinn „sieh her so stark sind unsere Türme und Mauern“

Beide Versionen können stimmen. Aber welche?

 

Steinerne Kanonenkugeln, 16. Jahrhundert

 

(Marienkapelle)

Eng an das Tor gelehnt steht eine kleine Kapelle (Marienkapelle). Diese wurde zwischen den Jahren 1712-1713 errichtet.

Aus Beschreibungen des Stadtschreibers Christian Wiestraet stand auch bei der Belagerung der Stadt 1474-1475 an gleicher Stelle eine Kapelle.

Zu dieser sollen die Neusser 1475 in ihrer Not gepilgert sein und Maria um Beistand gebeten haben.

Sie gelobten jeden Samstag eine Erbmesse lesen zu lassen als Dank für ihre Befreiung in baldiger Zeit. Was ist daraus geworden?

Eine Kerze z. B. wird jedes Jahr von den Mitgliedern der Bürgergesellschaft in St. Quirin gestiftet.

 

Die Obertorkapelle

 

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