Der Großbrand 1898 / Fortsetzung

Die Brandkatastrophe vom März 1898, bei der die Warenhäuser van Endert gänzlich vernichtet worden waren, forderte vom Unternehmer einen unmittelbaren Neubau des Kaufhauses.

 

Eine grundsätzliche Neukonzeption berücksichtigte die Bauentwicklungen des 19. Jahrhunderts im Bereich der modernen Waren- und Kaufhäuser, indem die vorher separat existierenden Werkstätten und Fertigungsbetriebe in Neuss mit etwa 300 Mitarbeitern nunmehr „unter einem Dach“ untergebracht werden sollten.

Die Gebäude des lang gestreckten Firmenkomplexes mit den eigenen Werkstätten reichten bis zur Michaelstraße. Das Hauptgebäude ist mehrgeschossig und die Verkaufsräume sind großflächig angelegt.

Pfeilerkonstruktionen ersetzen die tragenden Wände und neue Baumaterialien wie Stahl und Stahlbeton bilden das tragende Fundament. Zur besseren Lichtdurchflutung entscheidet man sich für die Konstruktion eines Lichthofes mit abschließendem Glasdach.

Haupttreppen und Galerien bereichern die repräsentative Funktion und boten dem Kunden eine bessere Orientierung. Wichtiges Merkmal dieser neuen Baugattung der Waren -und Kaufhäuser sind die großen Glasflächen und Schaufenster, die zu optimalen Präsentation beitragen sollen.

Das Kaufhaus rühmte sich der Tatsache, es habe die erste Passage in der Umgebung besessen. 1928 wurde diese auf 50 Schaufenster erweitert.

(Q: S. Heuser-Hauck, Diss. 2005)

Mit freundlicher Genehmigung von Herbert VW

 

Der Münsterplatz

 

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