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Das Wichtigste zum Thema Tauben
Thema Tauben
Lautes Gurren und unverkennbare Kotspuren: Tauben auf Balkon, Fenstersims oder im Garten sind fast nie gern gesehene Gäste. Ihre Hinterlassenschaften können Oberflächen angreifen und sind nicht schön anzusehen.
Hier erfährst du, wie du mit einfachen Mitteln Tauben vertreiben kannst.
Tauben gehören zusammen mit Möwen wohl zu den unbeliebtesten Vögeln: Sie sind als Müllfresser und Ratten der Lüfte verschrien. Die graublauen Tiere vermehren sich schnell und treten oft in Gruppen auf.
Die Vögel haben einen schlechten Ruf wegen ihres hartnäckigen weiß-grünen Kots, der auf verschiedenen Oberflächen landet und Krankheitserreger verbreitet.
Die Tiere sind immer auf der Suche nach Futter. Das klauen sie aus Vogelhäuschen oder vom Tisch. Deshalb halten sie sich gern in der Nähe von Menschen auf.
Die Straßentaube im Steckbrief
Alter: durchschnittlich 1 bis 4 Jahre
Größe: bis zu 35 Zentimeter
Gewicht: bis zu 370 Gramm
Nahrung: Körner, Samen, Früchte, Essensreste
Feinde: Habicht, Sperber, Uhu, Wanderfalke, Marder, Ratte
Verbreitung: weltweit
Paarungszeit: ganzjährig
Warum fühlen sich Tauben bei Menschen so wohl?
Dass Tauben unsere Nähe suchen, ist nicht erstaunlich: Stadttauben sind verwilderte Haustiere. Tausende Jahre lebten sie eng mit Menschen zusammen. Ursprünglich stammen sie von Felstauben ab.
Wahrscheinlich wurden Tauben als erste Vögel domestiziert, noch vor Hühnern. Es gibt Hinweise darauf, dass das mindestens vor 5.000 Jahren passierte.
Menschen züchteten die Tiere gezielt, um sie an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Vor allem sollten sie viele Nachkommen bekommen - und das ganzjährig. Die hohe Brutaktivität von Tauben ist laut Tierschutzbund angezüchtet.
Genutzt wurden Tauben unter anderem als Brieftauben, Haustauben oder Nahrungsquelle. Sie kamen mit auf Reisen und konnten sich dadurch überall verbreiten.
Ab dem 20. Jahrhundert waren Tauben als Haustiere verpönt. Viele Tiere wurden ausgesetzt und sich selbst überlassen. Andere Vögel büxten aus, zum Beispiel von Brieftauben-Züchter: innen.
Die Vorfahren anderer Tauben-Arten lebten zwar immer wild. Sie haben aber gelernt, dass sie bei Menschen Nahrung finden können. Weil es so viele Artgenossen und damit Konkurrenz gibt und sie sich immer weiter vermehren, hungern zahlreiche Tiere.
Tauben verscheuchen: Warum das notwendig sein kann
Tauben bleiben einem Standort treu, an dem sie ungestört sind. Willst du Tauben loswerden, solltest du schnell handeln - sonst bauen sie Nester und brüten Nachwuchs aus. Nach wenigen Monaten ist dieser geschlechtsreif.
So entsteht in kurzer Zeit eine Taubenplage.
Eine einzige Taube produziert um die drei Kilogramm Kot pro Jahr - und viele Tiere entsprechend mehr. Die ekligen Verschmutzungen musst du dann von Balkon, Outdoor-Möbeln, Geländern, Sonnenschirmen, Pflanzen und Gras entfernen.
Obendrein kann die Salpetersäure in den weiß-grünen Kotflecken verschiedene Oberflächen angreifen. Welche und wie sehr ist allerdings umstritten. Auf Sandstein, Granit, Beton, unbehandeltem Holz und Zement entstehen keine Schäden, so eine Studie der TU Darmstadt.
Kupferblech und Stahlblech können dagegen durch Exkremente von Tauben und anderer Vögel beschädigt werden. Zudem kann es durch Vogelkot zu Lackschäden am Auto kommen. Bei Ziegeln können sich durch den feuchten Kot Schimmelpilze bilden - das schädigt Dächer.
Was Tauben fressen, hat starken Einfluss darauf, welchem Schaden der Kot anrichtet. Je artfremder die Nahrung, desto niedriger der pH-Wert der Fäkalien - und desto saurer und damit schädlicher sind sie. Das ist das Ergebnis einer Studie im European Journal of Ecology.
Tauben machen sich allerdings nur über Essensreste wie Krümel, Papier oder Zigarettenkippen her, wenn sie sonst nichts zu fressen finden. Von Natur aus ernähren sie sich von Körnern, Samen, Beeren und Früchten.
Tauben als Krankheitsüberträger: Sind die Vögel gefährlich?
Hartnäckig hält sich der Mythos, dass Tauben besonders viele Krankheiten übertragen. Das ist aber nicht belegt. Zwar können die Vögel vor allem durch nicht artgerechtes Futter krank werden - und die Erreger an Menschen weitergeben.
Das ist allerdings sehr unwahrscheinlich.
Das Bundesgesundheitsministerium erklärte dazu schon 1998: "Eine Übertragung von Krankheitserregern durch freilebende Tauben auf den Menschen" sei zwar prinzipiell möglich.
Das gelte jedoch "in gleichem Maß für andere in Städten lebende Wildvogelarten wie Enten, Schwäne, Sperlinge, Amseln und Meisen, aber auch für Säugetierarten wie Eichhörnchen oder Marder."
Der Kot von Tauben enthält Bakterien, Viren und Pilze - genau wie der von anderen Vögeln auch. Du solltest die Fäkalien nicht mit bloßen Händen berühren und nicht ihren Staub einatmen, wenn sie getrocknet sind.
Kranken Tauben solltest du nicht zu nah kommen. Diese Tiere hocken apathisch herum und haben ein aufgeplustertes und schmutziges Fell. Ihre Ausscheidungen sind dünnflüssig und weißlich. Der Kot von gesunden Vögeln ist krümelig-fest.
Tauben-Arten:
Diese Arten sind in Deutschland heimisch
Weltweit gibt es rund 300 Tauben-Arten. Bei uns sind fünf davon vertreten.
So kannst du die häufigsten unterscheiden:
Die Ringeltaube
Ringeltauben sind mit bis zu 43 Zentimetern Länge die größten heimischen Tauben - und die häufigsten. Sie haben ein graublaues Gefieder mit einem türkisfarbenen und weißen Fleck am Hals.
Diese Tauben-Art nistet gern in Bäumen und Gärten.
Ringeltauben sind die größten Tauben in Deutschland.
Die Stadttaube
Die Vorfahren unserer Stadttauben wurden früher als Haustiere gehalten.
Stadt- oder Straßentauben sind in Deutschland häufig zu sehen. Sie messen um die 34 Zentimeter und sind verwilderte Haustiere.
Das Gefieder ist je nach Vogel unterschiedlich: Meist sind die Tiere dunkelgrau, oft mit einigen bunten Partien.
Es gibt aber auch dunkelbraune, rot graue oder dunkel gescheckte Exemplare.
Stadttauben bauen ihre Nester an Gebäuden und Dächern oder auf Balkonen.
Die Türkentaube
Türkentauben sind so groß wie Stadttauben, aber schlanker.
Türkentauben heißen so, weil sie erst vor knapp 100 Jahren aus dem Südosten bei uns eingewandert sind. Diese Vögel messen bis 33 Zentimeter. Ihr Gefieder ist hell-beige mit dunkleren Flügelspitzen.
Im Nacken sitzt ein dunkler Streifen, der weiß umrandet ist.
Türkentauben findest du eher in Waldgebieten, sie breiten sich aber zudem in dicht besiedelten Gegenden aus.
Die Turteltaube
Turteltauben sind kaum größer als Amseln
Die Turteltaube ist ein Symbol der Liebe - und bei uns gefährdet. Die kleinsten heimischen Tauben werden im Mittelmeerraum gejagt. Zu schaffen macht ihnen auch die intensive Landwirtschaft. Turteltauben wohnen vorwiegend in Wäldern, Gärten oder Parks.
Die scheuen Tiere mit grauem Kopf sind mit maximal 28 Zentimetern die kleinsten Tauben.
Sie haben rostgelbe Flügel mit schwarzen Flecken.
Die Hohltaube
Hohltauben wohnen meist im Wald oder in Parks.
Die Hohltaube ist ein Zugvogel: Sie überwintert in Südeuropa. Diese Vögel sind blaugrau gefärbt. Dazu tragen sie glänzend grüne Federn am Hals, an der Brust sind sie hellorange.
Mit um die 28 Zentimetern sind sie etwas kleiner als Stadt- und Türkentaube.
Diese Tiere brüten gern in Höhlen von Bäumen - auch im Garten.
Von: Claudia Frickel
Quelle: Pro Sieben/Galileo
Bildquelle: Kostenlose Bilder