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Obus, O-Bus, Trolleybus

Eine Fahrt im Obus (Trolleybus)

Ein Oberleitungsbus – auch Obus, O-Bus, Trolleybus oder veraltet Gleislose Bahn genannt ist ein nicht spurgebundenes, elektrisch angetriebenes Verkehrsmittel im Öffentlichen Personennahverkehr.

Weltweit wurden seit 1882 insgesamt 800 Anlagen errichtet, davon sind 347 bis heute in Betrieb. Oberleitungsbusse verkehren in 50 Staaten.

Am 23. August 1948 wurde auf der Strecke zwischen der Zollstraße und Reuschenberg eine zweigleisige Obusstrecke eingerichtet. Somit leistete sich Neuss als eine der ersten Städte in Deutschland neben dem Omnibus und der Straßenbahn eine drittes Beförderungsmittel. In den nächsten sechs Jahren verlängerte man das Netz.

Obus 104 (Trolleybus)

Obus 104 auf dem Busbahnhof Zollstraße um 1950.
Copyright: Verlag Kenning


Eröffnungsdatum Strecke Länge
23. Dezember 1948 Reuschenberg - Weckhovern 1 km
23. Januar 1950 Reuschenberg - Holzheim 1,5 km
23. Januar 1950 Reuschenberg - Hoisten 1 km
2. Mai 1954 Zollstraße - Danziger Straße 1 km

Somit verkehrten 1954 insgesamt drei Omnibuslinie:

1954 baute die Firma Kässbohrer den ersten Gelenkobus für Neuss. [mehr]

Linie Linienweg
21 Danziger Straße - Omnibusbahnhof - Reuchenberg - Schlagbaum
22 Danziger Straße - Omnibusbahnhof - Reuschenberg - Schlagbaum - Hoisten
23 Danziger Straße - Omnibusbahnhof - Reuschenberg - Schlagbaum - Holzheim

Die Ära der Obuslinie endete überraschend am 31. Dezember 1959 nach nur elf Jahren!

Leider gibt es über die Einstellung des Obusverkehres in Neuss keine Angaben. In der gesamten Literatur wird nur von einer überraschenden Einstellung des Obusbetriebes geschrieben.

Die Vermutung liegt aber nahe das dies mit dem sogenannten Leibbrand-Plan von 1958 zusammen hängt, worin Prof. Leibbrand untersuchen sollte in wieweit die Straßenbahn (!) abgeschafft werden könnte und durch andere Verkehrsträger zu ersetzten sei.

Daher liegt die Vermutung nahe, dass die Stadtwerke Neuss aber lieber in die Straßenbahn investieren wollten und sich deshalb vom ungeliebten Obus getrennt haben.

Denn der Obus stieß bei der Reuschenberger Bevölkerung auf wenig gegenliebe.

Die Reuschenberger wollten lieber eine Verlängerung der Linie 3 haben, als ein Verkehrsmittel, wie der Obus, wo einem das Essen von vorgestern hoch käme, so wie ein Leser in der NGZ in den 1950er Jahren schrieb.

Wirtschaftlich gesehen hat der Obus in Neuss immer auf wackeligen Füßen gestanden. Das Netz war einfach zu klein um es wirtschaftlich betreiben zu können und außerdem fuhr der Obus zwischen Zollstraße und Eichendorfstraße parallel zur Straßenbahnlinie 3.

Zudem war der Obus eher ein Notbehelf der Nachkriegszeit gewesen, weil Obusse billiger zu beschaffen waren als Straßenbahnwagen, wobei Neuss aber auch das Glück hatte, das im zerstörten Kässbohrer Werk in Ulm drei Obusse unbeschadet den krieg überstanden hatten und somit sofort eingesetzt werden konnten.

Ein weiteres Problem war, dass bei leichten Windböen die Obusfahrleitung "fliegen" ging und somit die Obusse nicht mehr weiterfahren konnten.


Mit freundlicher Unterstützung von:

Markus & der Redaktion der Zeitschrift DREHSCHEIBE.

Weiterführende Links zum Thema Obus-Trolleybus

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