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Der Omnibusbahnhof

Der Omnibusbahnhof

Der Wiederaufbau der Neusser Altstadt hat den ehemaligen Plan der Straßenzüge an keiner Stelle so stark verändert wie in dem Viereck, das durch Trankgasse, Oberstraße, Markt und Erftkanal gebildet wird. Die Trankgasse führte geradewegs zum kleinen Tranktor hinab, durch das das Vieh zur Tränke und zur Weide auf dem Hamfeld geleitet wurde. Heute trägt diese Straße den Namen Hessenstraße.

Nachdem die Hessen und Franzosen Neuss besetzt hatten, beantragte ihr Kommandant Rabenhaupt im Jahre 1646 beim Stadtrat den Bau eines neuen Stadttores, um so schneller zu der von den Hessen besetzten Schanze „auf den Steinen" am Rhein gelangen zu können.

Da der Fischmarkt zum Erftkanal hin stark abfällt und das neue Tor somit sehr niedrig lag, führte man die Brückstraße über die Torbogen am Chor der Observantenkirche vorbei zur neuerrichteten Batterie am Kranenufer und erreichte so wohl erstmals in der Neusser Straßengeschichte einen Verkehr auf zwei Ebenen.

Diese „Nieuw Portz", auch Brückentor genannt, behielt im Volksmund den Namen Hessentor. Seit dem Spätmittelalter entwickelte sich der Bereich zwischen Hymgasse und Brückstraße zu einem Klosterzentrum. Schon im 12. Jahrhundert hatten die Zisterzienser der Abtei Kamp in der Brückstraße eine Niederlassung errichtet: den Kamper Hof.

Neben ihnen bauten die Regularherren, deren Kloster vor dem Obertor 1583 niedergerissen worden war, 1603—06 einen der schönsten Ordensbauten, die jemals die Stadt geschmückt hatten.

Im Zuge der Säkularisation wurde die Kirche 1802 niedergerissen und das Kloster in eine Ölmühle verwandelt, die 1853 völlig niederbrannte.

Zwischen Brückstraße und Hymgasse siedelten die Sepulchrinerinnen mit ihrer Kirche zum hl. Johannes Nepomuk. Ihre Gebäude nahmen nach der Säkularisation das städtische Hospital auf, das 1844 zum Ausgangspunkt der Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern nach der Regel des hl. Augustinus wurde.

Als einziges Kloster in der Brückstraße überlebte die Niederlassung der Alexianer (seit Mitte des 15. Jahrhunderts) die Säkularisation, da die Brüder sich der Krankenpflege widmeten.

Erst 1869 zogen die Alexianer in ihr neues Haus vor dem Obertor ein.

Das Zolltorvirtel