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Wie die neueren Ergebnisse der Archäologen beweisen, erhebt sich das Quirinusmünster über einem spätrömischen Gräberfeld, aus dem ein Grab durch eine cella memoriae, eine Totengedächtniskapelle, besonders herausgehoben wurde und somit den Ursprung der mittelalterlichen Quirinuskirche bildete. Auch nach der Errichtung des Münsters wurden an seiner Südseite weiterhin die Toten beerdigt. Dieser Platz hieß seit alters her Kirchhof, und noch in einem Straßenverzeichnis von 1793 sind Häuser „aufm Kirchhof" angeführt nachdem 1794 die französische Revolutionsarmee eingerückt war, erging einige Jahre später der Befehl, alle Kreuze und Bildstöcke zu zerstören.
Noch bevor die Ausführung auf Grund des Bürgerprotestes gestoppt werden konnte, waren alle Grabkreuze auf dem Kirchhof zerschlagen. Die Stadtverwaltung beschloss daher 1797, eine neue Begräbnisstätte vor dem Niedertor zu errichten, wo jetzt die Marienkirche steht. Dieser Friedhof wurde dann 1874 an die Landstraße nach Büttgen verlegt.
Der alte Friedhof wurde 1810/11 gesenkt und bis auf die Höhe des Münsterbodens eingeebnet. Damit verschwand auch das Spendhäuschen auf dem Kirchhof, in dem seit 1527 unter der Aufsicht eines städtischen Spendmeisters an bestimmten Tagen Speisen an Bedürftige ausgeteilt wurden.
Auf dem Stich von Franz Hogenberg sieht man, dass es an der Ostseite der Liebfrauenkirche stand, wo eine schmale Gasse zum Markt führte. Diese war durch sogenannte „Kircheisen", Eisengitter über einer tiefen Grube, gegen das Eindringen von Hunden und Katzen auf den Friedhof gesichert.